Was bedeutet die Gründung der IG Heilmittel für meine Physiotherapiepraxis?

Logos der IG Heilmittel – Zusammenschluss führender Heilmittelverbände mit Bedeutung für Physiotherapiepraxen
In diesem Beitrag erfahren Sie, was die Gründung der IG Heilmittel für Physiotherapiepraxen bedeutet. Wir zeigen, warum dieser Zusammenschluss von 17 Berufsverbänden ein wichtiger Schritt für mehr Mitbestimmung im Gesundheitswesen ist, welche konkreten Vorteile sich daraus für Ihre Praxis ergeben können und wie Sie sich als Inhaber über aktuelle Entwicklungen informieren. Erfahren Sie, wie politische Mitsprache langfristig zu besseren Rahmenbedingungen, fairerer Vergütung und mehr Anerkennung für Ihre Arbeit führen kann.
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Die Interessengemeinschaft Heilmittelerbringer im Gemeinsamen Bundesausschuss (IG Heilmittel) wurde im März 2025 gegründet. Sie verfolgt das Ziel, den Heilmittelerbringenden endlich eine eigene Stimme im wichtigsten gesundheitspolitischen Entscheidungsgremium Deutschlands zu verschaffen. Doch was bedeutet das konkret für Ihre Physiotherapiepraxis? In diesem Beitrag erhalten Sie einen kompakten Überblick.


  • Stärkere Mitsprache im G-BA
  • Relevanz für Richtlinien und Vergütung
  • Aufwertung der physiotherapeutischen Versorgung

Die Gründung der IG Heilmittel eröffnet neue Perspektiven für die gesamte Physiotherapiebranche. Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten waren bislang weitgehend außen vor, wenn es um Entscheidungen auf höchster gesundheitspolitischer Ebene ging. Zwar werden ihre Leistungen in der täglichen Versorgung stark nachgefragt, ihre Stimme im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) war jedoch nicht vertreten.

Genau hier setzt die IG Heilmittel an: Sie fordert eine gleichberechtigte Beteiligung der Heilmittelerbringer im G-BA. Eine solche Mitbestimmung würde bedeuten, dass physiotherapeutische Expertise künftig verbindlich in Entscheidungen einfließt – etwa bei der Festlegung von Heilmittelrichtlinien, bei der Gestaltung von Vergütungssystemen oder bei Fragen zur Qualitätssicherung.

Für Physiotherapiepraxen bedeutet das konkret: mehr Einfluss auf die Rahmenbedingungen der täglichen Arbeit, eine Stärkung der eigenen fachlichen Position im Gesundheitssystem sowie eine höhere berufspolitische Sichtbarkeit und Anerkennung. Die IG Heilmittel kann so langfristig dazu beitragen, dass therapeutische Leistungen gerechter bewertet und strukturell besser verankert werden.

  • Gründungsdatum: 25. März 2025
  • Beteiligte: 17 führende Heilmittelverbände
  • Sprecher:innen: Manuela Pintarelli-Rauschenbach (VPT) & Andreas Pfeiffer (DVE)

Am 25. März 2025 gründeten alle 17 maßgeblichen Heilmittelverbände in Berlin die Interessengemeinschaft Heilmittelerbringer im G-BA (IG Heilmittel), um ihre gemeinsame Forderung nach einer stimmberechtigten Vertretung der Heilmittelerbringer*innen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu forcieren. Der G-BA ist das höchste Entscheidungsgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen.

Die Initiative entstand aus einem langjährigen strukturellen Ungleichgewicht: Heilmittelerbringer wie Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Podolog:innen sind elementarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung, hatten aber bisher keinen Sitz und kein Mitspracherecht im G-BA – dem zentralen Organ der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitssystem.

Mit der Gründung der IG Heilmittel wollen die beteiligten Verbände dieses Demokratiedefizit beheben und für mehr Gerechtigkeit sorgen. Sie fordern eine gleichberechtigte Mitbestimmung und eine stärkere Einbindung ihrer Expertise in politische Entscheidungsprozesse.

Die beteiligten Verbände stehen gemeinsam für rund 400.000 Therapeutinnen und Therapeuten aus den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Podologie und Ernährungstherapie – eine breite und fachlich fundierte Stimme für die Heilmittelversorgung in Deutschland.

Zu den Gründungsverbänden gehören unter anderem:

  • Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V. – www.ifk.de
  • Physio Deutschland – Deutscher Verband für Physiotherapie e.V. – www.physio-deutschland.de
  • VDB-Physiotherapieverband e.V. – www.vdb-physio.de
  • Verband für Physiotherapie – Vereinigung für die physiotherapeutischen Berufe (VPT) e.V. – www.vpt.de

Manuela Pintarelli-Rauschenbach (VPT) und Andreas Pfeiffer (DVE) wurden zu Sprecherin bzw. Sprecher der IG Heilmittel gewählt. Die Gründung ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer stärkeren politischen Interessenvertretung der therapeutischen Gesundheitsberufe.

Die IG Heilmittel stellt einen historischen Zusammenschluss dar. Die beteiligten Verbände stammen aus den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Podologie und Ernährungstherapie.

📄 Hinweis: Die offizielle Pressemitteilung zur Gründung finden Sie hier als PDF.

  • Mitgestaltung von Rahmenbedingungen
  • Einfluss auf Vergütung und Standards
  • Stärkung digitaler und innovativer Versorgungsformen

Die Gründung der IG Heilmittel eröffnet für Physiotherapiepraxen eine Vielzahl an Entwicklungsmöglichkeiten, die deutlich über eine rein symbolische Anerkennung hinausgehen. Im Mittelpunkt steht die Aussicht auf eine stärkere Mitgestaltung zentraler Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens. Das betrifft insbesondere Richtlinien, die den therapeutischen Alltag unmittelbar betreffen – wie zum Beispiel Vorgaben zur Behandlungsdauer, zur Verordnungssystematik oder zur Abgrenzung therapeutischer Zuständigkeiten.

Ein zentrales Anliegen der IG Heilmittel ist zudem die aktive Beteiligung an der Ausarbeitung von Vergütungsmodellen. Bislang wurden diese oft ohne ausreichende Rücksprache mit den betroffenen Berufsgruppen beschlossen, was in der Praxis zu realitätsfernen Abrechnungssystemen führte. Durch die Interessenvertretung auf höchster gesundheitspolitischer Ebene besteht nun die Chance, gerechtere und praxisgerechtere Vergütungsstrukturen mitzugestalten.

Darüber hinaus schafft die IG Heilmittel neue Impulse für die inhaltliche und technologische Weiterentwicklung physiotherapeutischer Arbeit. Insbesondere Zukunftsthemen wie die Integration digitaler Anwendungen, telemedizinische Ansätze, die interprofessionelle Zusammenarbeit sowie qualitätsgesicherte Versorgungskonzepte rücken stärker in den Fokus. Für Physiotherapiepraxen bedeutet dies langfristig mehr Einfluss, mehr Sichtbarkeit und bessere Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum.

  • Politische Gespräche auf Bundesebene
  • Reformvorschläge zur G-BA-Struktur
  • Stärkung interdisziplinärer Interessenvertretung

Die IG Heilmittel verfolgt das klare Ziel, langfristig eine starke und gleichberechtigte Stimme der Heilmittelerbringer im deutschen Gesundheitswesen zu etablieren. Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der strukturellen Verankerung dieser Berufsgruppen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), dem wichtigsten Entscheidungsgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung.

Um dies zu erreichen, führt die IG Heilmittel derzeit intensive Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern – sowohl mit Abgeordneten des Bundestages als auch mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministeriums für Gesundheit. Ziel dieser Gespräche ist es, für die Notwendigkeit einer gleichberechtigten Mitsprache der Heilmittelerbringer zu sensibilisieren und konkrete Handlungsvorschläge zur Reform des G-BA zu platzieren.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Ausarbeitung fundierter Reformvorschläge. Diese sollen aufzeigen, wie eine Beteiligung der therapeutischen Berufe in bestehenden Entscheidungsstrukturen rechtlich, organisatorisch und inhaltlich sinnvoll umgesetzt werden kann. Dabei geht es nicht nur um eine formale Mitsprache, sondern um die Einbindung praktischer Expertise aus dem Versorgungsalltag.

Langfristig strebt die IG Heilmittel außerdem den Aufbau einer stabilen und nachhaltigen berufsübergreifenden Interessensvertretung an. Die unterschiedlichen Bereiche – Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Podologie und Ernährungstherapie – sollen enger zusammenrücken, ihre Interessen bündeln und als starke Gemeinschaft gegenüber Politik und Selbstverwaltung auftreten. Für die Physiotherapie bedeutet das: mehr Sichtbarkeit, mehr Einfluss und eine bessere Ausgangsposition für zukünftige Entwicklungen.

  • Besuchen Sie regelmäßig die Website www.ig-heilmittel.de für aktuelle Informationen.
  • Abonnieren Sie den Newsletter von PhysiGrow, um keine Neuigkeiten zu verpassen.
  • Kontaktieren Sie die IG Heilmittel direkt per E-Mail unter info@ig-heilmittel.de für weiterführende Fragen.

💡Tipp: Abonnieren Sie den Newsletter von PhysiGrow auch, um neben praxisrelevanten Entwicklungen rund um die IG Heilmittel, Gesundheitspolitik auch Neuigkeiten rund um unternehmerisches Wachstum in der Physiotherapie zu erhalten.

Was bringt mir die IG Heilmittel konkret?

Sie könnte langfristig dazu beitragen, die wirtschaftlichen und organisatorischen Bedingungen Ihrer Praxis zu verbessern – zum Beispiel durch fairere Vergütungsmodelle und eine realitätsnähere Ausgestaltung von Verordnungs- und Abrechnungsregeln.

Entstehen neue Verpflichtungen für mich?

Nein. Die IG Heilmittel agiert im Hintergrund auf gesundheitspolitischer Ebene und hat keinerlei Weisungsbefugnis gegenüber Praxen. Eine direkte Verpflichtung besteht nicht.

Wie kann ich die Entwicklung unterstützen?

Indem Sie informiert bleiben, Ihre Interessen über Berufsverbände einbringen und ggf. an Veranstaltungen oder Dialogformaten teilnehmen. Ihre Stimme zählt, auch wenn Sie indirekt vertreten werden.

Was sollte ich jetzt als Praxisinhaber konkret tun?

Halten Sie sich über die Entwicklungen rund um die IG Heilmittel auf dem Laufenden – zum Beispiel über Newsletter, Fachportale oder Ihren Berufsverband. Prüfen Sie, welche der angesprochenen Themen Ihre Praxis besonders betreffen könnten.

Welche Informationsquellen sind für mich relevant?

Neben der offiziellen Website der IG Heilmittel sind physio.de, die Seiten der Berufsverbände (z. B. VPT, IFK, Physio Deutschland) sowie der PhysiGrow Newsletter gute Anlaufstellen.

Entstehen dadurch Kosten für mich?

Nein. Für Sie entstehen durch die IG Heilmittel keine direkten Kosten. Die Initiative wird von den beteiligten Berufsverbänden getragen.

Welche Rolle spielen die Berufsverbände im Rahmen der IG Heilmittel?

Die IG Heilmittel ist ein gemeinsames Projekt führender Berufsverbände. Diese bündeln ihre Kräfte und vertreten die Interessen ihrer Mitglieder gemeinsam auf gesundheitspolitischer Ebene.

Kann ich mich als Praxisinhaber direkt in die Arbeit der IG Heilmittel einbringen?

Nicht direkt – aber über Ihren Verband können Sie Einfluss nehmen. Verbände greifen häufig auf Rückmeldungen und Erfahrungswerte aus der Praxis zurück, um ihre Positionen zu stärken.

Hat die IG Heilmittel Einfluss auf konkrete Entscheidungen, die meine Abrechnung betreffen?

Noch nicht direkt. Aber das langfristige Ziel ist es, im G-BA mitzubestimmen – auch bei Themen wie Leistungsdefinitionen, Genehmigungsvorgaben und Abrechnungslogiken.

Wie schnell wird sich die Arbeit der IG Heilmittel konkret bemerkbar machen?

Das hängt vom politischen Prozess ab. Erste Wirkungen könnten mittelfristig spürbar sein, etwa bei zukünftigen Änderungen an Richtlinien.

Wird sich die IG Heilmittel in meinen Praxisalltag einmischen?

Nein. Die IG Heilmittel greift nicht in den Praxisbetrieb ein. Sie arbeitet auf struktureller Ebene – es gibt keine Auflagen, Kontrollen oder administrativen Eingriffe.

Bleibe ich als Praxisinhaber weiterhin frei in meinen Entscheidungen?

Ja. Die Arbeit der IG Heilmittel ändert nichts an Ihrer therapeutischen oder organisatorischen Autonomie. Es geht ausschließlich um die Verbesserung der übergeordneten Rahmenbedingungen.

Fazit: Die IG Heilmittel bringt Bewegung in die gesundheitspolitische Landschaft – zugunsten der therapeutischen Berufe. Für Inhaberinnen und Inhaber von Physiotherapiepraxen ist es jetzt entscheidend, informiert zu bleiben, Netzwerke zu stärken und sich aktiv mit den Veränderungen auseinanderzusetzen. Nur so lassen sich die Chancen nutzen, die eine starke berufsständische Vertretung bietet.

Wir bei PhysiGrow unterstützen Physiotherapiepraxen dabei, erfolgreich zu sein – mit einem klaren Fokus auf mehr Umsatz, mehr Gewinn, volle Auslastung der Praxis, eine funktionierende Praxisorganisation und genug passende Mitarbeiter. Wenn Sie Fragen haben oder Ihre Praxis gezielt weiterentwickeln möchten, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.

Alles Gute und viel Erfolg für Ihre Praxis!

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